Wegen der langen Flugstrecke müssen wir heute schon sehr früh aufstehen. Unser Fahrer holt uns um 6:30 Uhr am Hotel ab und fährt uns wieder zum Flughafen. Noch einmal passieren wir die kurvige Strecke nach Paro. Das Wetter ist klar aber eisig. In der Nacht gehen die Temperaturen auf minus 10 Grad runter, während in der Sonne am Tag die Temperaturen auf über 20 Grad steigen. Die Sicherheitskontrollen sind easy. Obwohl der Scanner laut piepst, werde ich nicht weiter kontrolliert, weil ich die Crew-Card um den Hals hängen habe. Wir machen das Flugzeug ready und kurz danach erhalten wir unsere Startfreigabe. Der Abflug führt wieder abenteuerlich durch die Berge. Man muss sich hier wirklich gut auskennen oder vorab informieren, um nicht irgendwo in ein falsches Tal abzubiegen. Nach eine halben Stunde Steigflug sind wir „draußen“ und können bei bester Sicht die Gebirge des Himalaya besichtigen. Wie schön die Welt von hier oben aussieht. Auch den Mount Everest können wir eindeutig identifizieren, Ich bin hier ja schon einige Mal mit der Linie vorbeigeflogen, aber das war meistens dunkel oder wolkig. Der Funk ist abenteuerlich. Das indische englisch ist nicht immer gut zu verstehen und die Funkanlagen sind wohl auch nicht die besten. Wir haben fast 180 km/h Gegenwind und quälen uns mit niedriger Geschwindigkeit voran. Immer wieder müssen wir rechnen, ob die Spritreserven noch bis zu unserem Zwischenziel Ahmedabad in Indien reichen. Der Wind entwickelt sich doch positiv und schon bald landen wir sicher auf dem Platz. Auch hier ist es ziemlich heiß, aber wir dürfen mit unseren normalen Touristen Visa nicht einreisen. Wir werden in eine Flugzeughalle zur Toilette gefahren und dann bringt man uns in die brütende Hitze auf das Vorfeld zurück. Schon nach ungewöhnlich kurzer Zeit kommt der Handling Agent ans Flugzeug und informiert uns, dass unsere Flugpläne akzeptiert sind und wir die Anlassfreigabe bekommen können. Das klappt auch ohne Probleme, nur als wir Anrollen wollen, stoppt uns der Tower. Unsere Permissions für Pakistan und Oman sind nicht vorhanden. Nach einer Wartezeit von 10 min bei laufenden Triebwerken stellen wir diese erst einmal wieder ab. Es beginnt nun hektisches Telefonieren mit dem Agent in Deutschland, der alle diese Genehmigungen einholen sollte. Wir warten und warten und warten. Die Laune wird immer schlechter bei den Crews und schon beginnen die Diskussionen über AAlternativen. Wir sind umzingelt von Ländern, wo wir nicht so einfach hinkönnen. Der Agent in Deutschland verspricht bei jedem Anruf, dass in 10 Minuten alle Genehmigungen da sind. Nach VIER Stunden Wartezeit auf dem Vorfeld kommt die erste Genehmigung für die D-INFO. Die Laune steigt wieder, weil alle erwarten, dass es nun Schritt-für-Schritt weitergeht. Die Schritte dauern noch jeweils eine halbe Stunde und wir sind endlich als Nummer drei dran. Das vierte Flugzeug wird abgelehnt, weil es angeblich keinen Platz zum Parken in Muscat (Oman) gibt. Die arme Crew muss nun irgendwie organisieren hier einzureisen und zu übernachten, obwohl das mit dem Visum nicht geht. Mit fünf Stunden Verspätung und von der Sonne völlig ausgelaugt starten wir in die untergehende Sonne Richtung Muscat. Beim Anflug auf Muscat überfliegen wir die hell erleuchtete Stadt. Wir sehen ein Feuerwerk zum Nationalfeiertag der Omanen. Der Controller dreht auf einmal die Landebahn und wir müssen noch einmal weit aufs Meer hinaus. Endlich dürfen wir landen und es beginnt ein Irrweg durch die komplizierten Taxiways auf dem großen Flughafen von Muscat. Ich bin mit Freunden , die in Muscat wohnen, verabredet und mir läuft die Zeit davon. Wir müssen aber erst noch die Maschine wieder volltanken und dann als Crew zusammen durch die Zollkontrolle gehen. Ich nehme das nächste Taxi und Dank der guten Beschreibung von Simone findet der Taxifahrer ohne Probleme schnell das Haus. Was für eine Freude, als ich unsere Freunde begrüße. Wir haben einen sehr schönen Abend bei einem tollen Abendessen auf der Terrasse. Die Beiden sind sehr an meiner Reise interessiert und ich berichte über die verschiedenen Stationen. Glücklich und zufrieden gehen wir erst um ein Uhr ins Bett.
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