Heute müssen wir früh raus, weil wir erstens zwei Legs fliegen müssen und vor den Nachmittagsgewittern den größten Teil der Strecke geflogen haben wollen. Unsere erste Station ist Kuala Lumpur. Der Flug dauert ca. 3 Stunden und der Funk ist in Malaysia ist sehr viel professioneller. In Kuala Lumpur herrscht sehr viel Verkehr aber der Anflug wird professionell abgewickelt. Nach der Landung werden wir vom Handling Agent in die Business Lounge gebracht, die herrlich gekühlt ist und wo wir uns mit Häppchen stärken dürfen. Leider ist unsere Erlaubnis nach Kambodscha einfliegen und landen zu dürfen immer noch nicht da. Hektisch wird versucht alle möglichen Leute zu kontaktieren, um die Erlaubnis doch noch schnell zu bekommen. Aber auch in zwei Stunden Wartezeit gelingt es uns nicht. Langsam macht sich Frust breit und wir beschließen in Kuala Lumpur zu übernachten und Siem Reap nicht mehr anzufliegen. Ich bin etwas enttäuscht, denn Großstädte wie Kuala Lumpur sind natürlich weniger interessant wie Siem Reap. Durch die Initiative der endlos bemühten Handlings-Agentin erlangen wir doch noch in letzter Minute die Permission. Alle Crews stürmen zu ihren Flugzeugen und im Abstand von 5 Minuten sind wir jeweils wieder in der Luft. Da es nun schon Nachmittag ist, stehen überall um uns rum die Gewitterwolken. Aber durch die Flexibilität der Controller umfliegen wir die Wolken geschickt. Die CBs stehen hier bis über 40.000 hoch und haben mächtige Ausmaße. Klaus möchte nun endlich die Performance seiner Maschine richtig ausreizen und wir requesten eine Flughöhe von 42.000 Fuß. Der thailändische Controller gestattet dieses und ganz langsam quälen wir uns auf diese Höhe hoch. Noch nie vorher bin ich in einer solch großen Höhe geflogen. Die Jets der Linien fliegen normalerweise nie höher als 39.000 Fuß. Da wir durch die Verspätungen relativ spät gestartet sind, werden wir eine Nachtlandung haben. Die Sonne geht hier in der Nähe des Äquators sehr schnell unter. Der Anflug-Controller ist mit den fast gleichzeitig ankommenden vier Maschinen aus Deutschland deutlich überfordert. immer wieder verwechselt er die Kennzeichen, die in einigen Buchstaben sehr ähnlich sind. Dazu kommen noch jede Menge Jets mit Urlaubern. Wir werden kurz vor Erreichen des Platzes erst einmal ins Holdig geschickt und müssen so warten, bis wir zur Landung dran sind. In der feuchten Luft beschlagen die Scheiben immer wieder von innen und die Crew hat Mühe, die Sicht frei zu behalten. Die Landung ist Routine und wir stellen uns zu den anderen deutschen Flugzeugen. Beim Aussteigen bin ich extrem erstaunt. Ich hatte hier in Kambodscha eher eine Baracke als Flugplatz erwartet, statt dessen stehen wir hier auf einem super modernen internationalen Flughafen. Im Minutentakt landen hier wie in Frankfurt die Maschinen und bringen die Touristen ins Land. Durch den Handlingsagenten und durch unsere Piloten Uniformen passieren wir wieder ohne Kontrollen die langen Warteschlangen vor den Schaltern. Ein Taxi bringt uns zu unserem Hotel in der Innenstadt. Überall herrscht noch trotz der Dunkelheit geschäftiges Treiben auf den Straßen. Die Ankunft im Hotel ist die nächste Überraschung. Es handelt sich um ein lokales 4 Sterne Hotel, was sich angenehm von den großen internationalen Kästen der Hotelketten abhebt. Der Empfang ist sehr herzlich und wir bekommen ein angenehm duftendes Erfrischungstuch und einen Begrüßungscoktail. In der Freiluft Bar auf dem Dach des Hotels trinken wir schnell das obligatorische „After-Landing“ Bier und gehen danach ins Restaurant, wo wir mit lokalen Spezialitäten verwöhnt werden. Wir stoßen auf die 42.000 Fuß an und die anderen Crews sehen ziemlich neidisch aus.