Ich werde früh wach und checke, ob Tine gut in Bangkok angekommen ist. Es hat wohl alles prima geklappt und sie fühlt sich wohl in ihrem Hotel in Bangkok.
Wir wollen heute um 11 Uhr starten und es sind noch jede Menge Dinge zu erledigen. Wir versuchen den Flugplan aufzugeben, aber es ist eine ziemlich komplizierte Prozedur. Gegen 12:00 Uhr sind wir endlich ready. Das Wetter hat sich mittlerweile ziemlich verschlechtert und es gießt in Strömen. Aber gleich werden wir ja im Steigflug der Sonne entgegen fliegen. Im Abflug überfliegen wir den Lake Wakatipu. Schnell sind wir in den dichten Wolken verschwunden und steigen auf 30.000 Fuß. Nun haben wir fast 1.000 Nautische Meilen (fast 2.000 km) endloses Wasser vor uns. Dabei haben wir starken Wind von vorne, der uns mit über 100 km/h entgegenbläst. Da ist eine genaue Kalkulation der restlichen Flugdauer und der dafür notwendigen Spritmenge erforderlich. Schnell verlassen wir den Bereich des normalen Flugfunks und sind nun auf eine andere Kommunikation angewiesen. Wir nehmen dazu ein SAT-Telefon, über das wir in bestimmten Zeitabständen unsere aktuelle Position durchgeben. Über dem Meer klart der Himmel auf und wir sehen sogar in der endlosen Weiten des Meeres ein dickes Kreuzfahrtschiff. Nach vier Stunden Flug nähern wir uns der Küste von Tasmanien (eine südlich vor Australien liegende Insel) und haben bald Kontakt zum Tower von Hobart. Durch extrem schnelle Windwechsel fordert uns der Tower zweimal auf, den Anflug abzubrechen und eine andere Landebahn anzufliegen. Bei dem zweiten Wechsel der Bahnrichtung macht Arnim den Kontroller im Tower darauf aufmerksam, dass wir sozusagen auf dem letzten Tropfen im Tank fliegen. Sehr schnell bekommen wir „cleared to land“ und erreichen sicher trotz heftiger Querwinde die Landebahn.
Sofort nach dem Abstellen der Triebwerke kommt eine ganze Menge von Menschen auf die Maschine zu. Der Zoll, die Gesundheitsbehörde, der Handling Agent. Wir müssen die Maschine innen mit Insektenspray aussprühen. Die Grenzbeamten sind sauer, weil eine Person mehr als angegeben in der Maschine ist. Das bin ich, weil ich bei der Anmeldung wohl irgendwie vergessen wurde. Aber die nette Dame holt noch schnell ein Einreiseformular und schon sind wir offiziell nach Australien eingereist. Wir wohnen im beeindruckenden Hotel „Grand Chancellor“ direkt mit Blick auf den Hafen von Hobart. Ich habe mir nie vorstellen können, mal in Tasmanien zu sein, weil ich bisher von der Existenz dieser Insel nicht wirklich viel gewusst habe. Wir machen einen ersten Bummel durch die interessante Stadt und genießen ein gutes Abendessen in einem italienischen Restaurant.
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