Dieser Tag verlief anders als erwartet, aber mit Happy End…..
Heute ist unser Fähr-Tag. Es geht von der Landeshauptstadt Wellington auf der Nordinsel rüber nach Picton auf die Südinsel und dann weiter nach Kaikoura.
Um 06:00 stehen wir auf, frühstücken wie üblich und packen..
Um 08:00 müssen wir am Fährhafen sein und kalkulieren schon mal die Rushhour ins geschäftige Wellington mit ein, denn der Anleger der Interislander liegt nah am Stadtzentrum. Wir sind pünktlich und um 09:00 Uhr gehts los.
Ah ja: die Sonne scheint, als hätte sie noch nie was von Regen gehört. Ein perfekter Tag also für die 3-stündige Überfährt. Die meiste Zeit verbringender an Deck, Dick verpackt in allen Jacken die wir dabei haben, denn auf der Cook Strait weht ein rauhes Lüftchen. Aber wir werden mit herrlichen Ausblicken auf die Bucht von Wellington und später auf die Malborough Sounds belohnt.
Beschwingt und mit der Sonne im Gesicht treten wir in Picton die Weiterreise zu unserem heutigen Tagesziel Kaikoura an. Dank Google Map wissen wir, dass die Entfernung 120 km auf der SH 1 beträgt und wir am frühen Nachmittag auf unserem Campground sind. Der Rest des Tages ist verplant mit einem kurzen Spaziergang und evtl. Besuch im kleinen Aquarium und Marine Center von Kaikoura. Für den nächsten Tag steht eine Whale-Watch- Tour auf dem Programm.
Wir geben das Tagesziel ins Navi ein und fahren los, während uns die Navitussi zu orten versucht. Als sie uns findet, verkündet sie unüberhörbar, es seien 470km und 6 Stunden fahrt über Landstraßen bis zu unserem Ziel. What?? Tippfehler oder was?
Eine kurze Recherche ergab, dass die SH1 zwischen Picton und Christchurch seit den Erdbeben quasi unbefahrbar ist und der gesamte Verkehr des Landes sich mühsam über Nebenstraßen und Gebirgsketten quält. Ein Dilemma für uns, denn Kaikoura ist fester Bestandteil unserer Südinselroute und von dort aus sind die restlichen Tagesetappen kalkuliert. Ein kurzer Blick auf die Karte verdeutlicht, dass es auf dem riesigen Umweg auch keinen (für uns) vernünftigen Zwischenstopp gibt und wir hatten ja auf der Nordinsel extra 1 Tag abgekürzt um auf der Südinsel unsere Etappen zu schaffen. Mit einem ungeplanten Zwischenstopp im Nowhere wäre der Plan hinfällig.
Also hieß die Devise: Augen zu und durch – 6 zuzügliche Fahrstunden und basta.
Es gab genau einen Tank-Café-Pinkel-Stop und dann ging’s in einem Ritt über Berge, Täler, Schafherden, Regenwände, Holperstraßen und diverse Schlaglöcher nach Kaikoura. Immer wieder werden wir durch Baustellen aufgehalten.
Manchmal sehen wir eine Stunde und länger kein Auto, keine Ortschaft und kein Straßenschild. Sind wir hier überhaupt richtig? Wann kommt die nächste Tankstelle? Was ist, wenn wir hier eine Panne haben? Wir wollten (ein wenig) Abenteuer und jetzt haben wir es! Und wir bekommen einen Querschnitt der Südinsel-Landschaft zu sehen, die uns immer wieder ins Staunen versetzt. Tine knipst aus dem fahrenden Auto heraus, bis die Linse qualmt.
Und irgendwann kommt tatsächlich ein Schild: Welcome to Kaikoura. Erleichtert steuern wir den Campground an, essen noch schnell in einem Pub zu Abend und fallen dann müde ins Bett.
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