Heute verlassen wir Australien und fliegen nach Indonesien. Auch diese Strecke erfordert eine Zwischenlandung und Auftankung. Wir fliegen daher erst nach Broome an der Nordküste von Australien. Da dies normalerweise kein Zollplatz ist, haben wir den Zoll extra bestellt. Schon kurz nach dem Start sind wir in Wolken und kommen auch aus diesen nicht in 28.000 Fuß raus. Weil unsere Maschine noch keinen ADSB-fähigen Transponder hat dürfen wir nicht höher fliegen. In den hohen Wolken setzt die Flügelvorderkante Eis an, was wir ein paar mal über die Boosts absprengen müssen. Nach ca. einer Stunde Flug lockert die Wolkendecke auf und schon bald können wir unter uns wieder die endlose Wüste erkennen. Die Erde ist feuerrot und die Landschaft ist trotzt ihrer Eintönigkeit sehr interessant. Die australischen Controller sind gut zu verstehen. Ein Aufklärungsflugzeug sucht, nachdem sie ein verlassenes Auto gefunden haben, eine Gruppe von 9 Personen, die sich wohl zu Fuß auf den Weg gemacht haben. Nach kurzer Zeit wird die Gruppe gefunden, aber es sind wohl nur 8 Personen. Eine Person hat sich von der Gruppe entfernt und muss nun extra gesucht werden. Was für ein Leichtsinn. Die Landung ist Routine und nach dem Öffnen der Kabinentür schlägt uns eine Wand von heißer Luft entgegen. Es sind 36 Grad und wir müssen mehr als eine halbe Stunde in der brütenden Hitze auf den Tankwagen warten. Dann geht alles ganz schnell. Zwei hübsche und freundliche Zöllnerinnen kommen an das Flugzeug und kontrollieren unsere Pässe für die Ausreise. Auch werfen sie einen genauen Blick in die Kabine und in alle Laderäume des Flugzeugs. Sie wünschen uns gute Reise und schon bald sind wir wieder in der Luft auf dem Weg nach Yogyakarta in Indonesien. Der Flugweg ist fast 1.100 Nautische Meilen über Wasser und wir werden fast 4 Stunden in der Luft sein. Insgesamt bekommen wir 2,5 Stunden Zeit zurück und haben in Indonesien nun 6 Stunden Zeitverschiebung gegenüber Deutschland. Der Flug über die Wasserstrecke verläuft relativ ereignislos. Beim Annähern an die Küste werden wir in einem großen Bogen nördlich um den Flugplatz herumgeführt. Der Funk ist extrem schwierig, weil die Controller sehr schlecht kommunizieren und teilweise technische Probleme haben. Dazu kommen immer wieder hohe Gewitterwolken. Unsere Crew macht immer wieder darauf aufmerksam, dass der Sprit nun langsam knapp wird, aber am Boden scheint das niemand ernsthaft zu interessieren. Arnim wird langsam böse im Funk und wir bekommen endlich die Genehmigung zum Sinken. Bei 5000 Fuß sind wir aus den Wolken und wir requesten kurzerhand ein visuelles Anflugverfahren. Das erspart und einen zeitlich langen Instrumentenanflug. Klaus fliegt wie ein japanischer Kamikaze-Pilot auf die Landebahn und schon sind wir sicher am Boden. Beim Öffnen der Kabinentür schlägt uns die schwülwarme Luft entgegen. Das Empfangspersonal ist extrem freundlich. Wir passieren ohne große Prozeduren alle Kontrollen und sind schon kurz danach im Taxi Richtung Hotel. Das Gewusel auf den Straßen ist unbeschreiblich. Überall mogeln sich die Mopedfahrer durch die Autos durch, die in einem endlosen Stau stehen. An jeder Kreuzung steht mindestens ein Polizist und versucht Ordnung in das Chaos zu bekommen. Das Taxi biegt in eine grüne Oase ein und wir kommen in dem herrlich schön gelegenen Hyatt Hotel an. Bei der Ankunft begrüßen uns drei hübsche Indonesierinnen, die uns zur Begrüßung eine Kette aus duftenden Blumen um den Hals legen. Auch der Checkin ist so freundlich wie ich ihn selten erlebt habe. Das Hotel liegt mitten in einem Golfplatz und überall wachsen tropische Bäume. Die Poollandschaft ist umrahmt von tempelartigen Gebäuden. Am Rande des Pools wird schon die malerische Blumendeko für eine morgen bevorstehende Hochzeit aufgebaut. Wir lassen den Abend gemütlich an der Bar und einem herrlichen Barbecue ausklingen.
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